Der Mühlenwanderweg rund um Grafengehaig im
schönen Frankenwald zwischen Presseck und Marktleugast, sollte das Ziel unser heutigen
Exkursion sein. Auf dem Plan stand er schon länger, auch da er laut Beschreibungen im
Internet und des Tourismusverband äußerst sehenswert sein sollte. Sogar als einer der
schönsten Wanderwege im Frankenwald wird er dort tituliert. Elf nicht mehr
funktionstüchtige Mühlen sollen hier zu sehen sein.
Also ging es an einem heißen Junitag auf nach
Buckenreuth, wo unser Einstieg in den 17km langen Rundwanderweg sein sollte. Gleich am
Parkplatz wird eine 32-seitige Broschüre über den Wanderweg angeprießen, die im Wirtshaus
in Buckenreuth erhältlich ist. Wir hingegen starteten unsere Tour im Uhrzeigersinn in
Richtung Schlockenau und zur ersten Mühle. Dies erwies sich später als die für uns richtige
Entscheidung, da diese ersten ca. 3km die unschönsten der Wanderung, da meist auf
öffentlichen, wenn auch wenig befahrenen Straßen, verlaufenden sein sollten. In
Schlockenau angekommen weist lediglich eine etwas verblasste Hinweistafel auf
die ehemalige Mühle hin. Das Hauptgebäude steht zwar noch, doch von einer Mühle mit
Mühlrad oder ähnlichen ist nichts zu sehen. Auch stellt sich die Frage, wie das
kleine Rinnsal, dass sich hier entlang schlängelt, jemals ein schweres Mühlrad
antreiben soll. Da ja noch 10 weitere Mühlen auf unserem Weg liegen, machen wir uns
schnell wieder auf zu unserem nächsten Ziel, der Mesethmühle. Ab hier ist der Weg auch
deutlich schöner und führt uns durch schattige Wälder und sonnige Wiesen. Auch an der
Mesethmühle zeigt sich jedoch das gleiche gewohnte Bild. Eine Hinweistafel welches auf
die ehemalige Verwendung als Sägemühle hinweist, ein Gebäude, jedoch leider keine
sehenswerten Überbleibsel. Weiter geht's der guten Beschilderung (grünes Mühlrad)
folgend zur Vollaufmühle, von der leider auch nicht viel übrig geblieben ist. Um zu den
nächsten beiden Mühlen, der Großrehmühle und der Mehltaumühle, zu gelangen, muss
der direkte Weg etwas verlassen werden, worauf wir auf Grund der sommerlichen Temperaturen
um die 30°C verzichteten und uns auf zur Kleinrehmühle machten. Das Gelände
dieser verfallenen Mühle wird als Fischzucht genutzt, an die auch eine kleine
Gastronomie angeschlossen ist. Hier bekommt man kühle Getränke und meist auch frisch
geräucherte Forellen. Das Hauptaugenmerk der Zucht scheint jedoch auf Goldfischen
und Koikarpfen zu liegen. Wem es für eine Rast noch zu früh ist, der kann sich noch bis zur
Neumühle, die noch ca. xkm entfernt gedulden. Auf dem Weg dorthin passieren wir
noch den Guttenberger Hammer und die Hübnersmühle. An der Neumühle angekommen, bietet sich
die Gelegenheit für eine Einkehr oder aber für einen Abstecher zur Steinachklamm. Da wir
die Klamm selbst nicht besucht haben, kann ich an dieser Stelle leider nichts dazu
schreiben.
Ca. die Hälfte der Tour liegt nun hinter uns,
doch haben wir immer noch vier Mühlen vor uns. Ein weiteres Gasthaus kommt
allerdings nicht mehr. Auf schmalen Pfaden geht es weiter zur Papiermühle, die
bereits 1890 den Betrieb einstellte. Weiter bachaufwärts erreichen wir die
Schlackenmühle, die heute zur Schafzucht und Imkerei genutzt wird. Wohl auch
daher führt der Wanderweg über zwei Brücken an dem eigentlichen Hof vorbei. Noch weiter den
Bach entlang erreichen wir schließlich noch die Petersmühle und die Schübelsmühle, welche
leider beide auch nicht mehr als solche erkennbar sind. Das letzte Teilstück zurück
zum Parkplatz zeigt sich nochmals als etwas anspruchsvoller, da stetig bergauf und
teilweise leicht ausgesetzt. Nach ca. 17km und 5 Stunden ohne Pausen, kommen wir
wieder am Wanderparkplatz in Buckenreuth an.
Ich persönlich hatte mir von dem angepriesenen
Mühlenweg was die historischen Mühlen betrifft, etwas mehr erhofft. Leider ist
davon nicht viel übrig geblieben und die Hinweistafeln erinnern doch eher an ein
Naturkundemuseum, bei dem der direkte Bezug nicht unbedingt auf der Hand
liegt.
Der Weg selbst erwies sich jedoch als ausgesprochen sehenswert und abwechslungsreich,
was beim Wandern ja das eigentlich wichtige ist. Daher kann ich den Weg
durchaus empfehlen, man sollte aber nicht allzu hohe Erwartungen an die Mühlen
stellen. Wer die romantische "klappernde Mühle am rauschenden Bach" sucht, wird wohl
enttäuscht werden.
Da bereits ein track eines anderen Wanderes
vorhanden war und ich keinen zweiten nahezu identischen ins Netz stellen wollte,
verweise ich hier auf diesen.
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Hinweistafel Vollaufmühle
Biergarten Kleinrehmühle
Hübnersmühle
Ein Fleckchen Schatten
Steiniger Heimweg
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