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Amtsbotenweg

Die Stadt Königsberg gehörte von 1829 bis 1920 zum Herzogtum Coburg - Sachsen - Gotha. Damals wurde der Weg zur Übermittlung von Botschaften, von der Amtsstadt Königsberg in die Residenzstadt Coburg, genutzt. Der Amtsbote musste die Strecke von über 50km zwei mal pro Woche zurücklegen, selbstverständlich zu Fuß. Des Weiteren wurde er von Bäuerinnen und Handwerkern genutzt, um ihre Waren und Leistungen in Coburg anzubieten. 

Da 50km doch ein recht sportliches Ziel für eine einzige Wanderung wäre, teilen wir die Strecke in zwei Abschnitte auf. Der erste führt uns vom Coburger Anger nach Altenstein.
Die Zweite Ettape führt uns dann von Altenstein bis ans Ziel in Königsberg.

 

                   

 


Teilstrecke 1: Coburg - Ahorn -Seßlach - Altenstein

Länge: 29 km, Dauer: 8 bis 9 Stunden

Der Amtsbotenweg startet am Ende der Uferstrasse in der Nähe der Frankenbrücke. Ich empfehle allen Wanderern mit dem Auto bis in die Uferstrasse oder auf den Anger zu fahren, denn bei der Wegstrecke kann der Weg von zu Hause bis zum Start, auch wenn es nur ein oder zwei Kilometer sind, der sein, der einen am Ende aufgeben lässt.
Am Start ist ein Schild aufgestellt, dass kurz die Geschichte des Amtsbotenwegs sowie einige Entfernungsangaben, auch für Teilstrecken, enthält. Von dort geht es durch die Uferstrasse in das Finkenauer Wäldchen. Dort kommt ihr an einem steinernen Tisch vobei, von dem aus ihr einen schönen Blick auf Coburg habt. Allerdings ist es für eine Rast jetzt noch zu früh. Also geht es weiter nach Ahorn. Dabei folgt man immer dem blauen Stahlhelm auf weißem Hintergrund. Vorbei am Ahorner Schloß geht es weiter über die alte Schäferrei  nach Schafhof. Der Weg ist immer wieder mit sehr schönen Wegweisern markiert (siehe Bild) und gehört zu den am besten ausgeschilderten Wanderwegen im Coburger Raum. Von Schafhof aus geht es durch den Wald und über Flurbereinigungswege, nach Witzmannsberg. Hier wurde der Amtsbotenweg im Winter 2007/2008 etwas verlegt. Von Witzmannsberg geht es allerdings nicht auf direktem Weg nach Seßlach, sondern über einen großen Bogen über Krumbach, dann Richtung Watzendorf, und anschließend nach Seßlach. Dabei wechselt der Weg zwischen schlichter Flurbereinigung über Waldwege bis zu schmalen Pfaden entlang beeindruckender Felsformationen. Einige Steigungen sind aber auch dabei. Entlang des Weges trifft man immer wieder auf Gedenksteine und Kreuze, wie das bei Wanderwegen in Franken meist der Fall ist.
In Seßlach lädt, unter anderen, das Wirtshaus "Roter Ochse" zu einer Stärkung mit fränkischer Küche und selbstgebrauten Bier ein. Anschließend geht es weiter Richtung Rothenberg. Auf diesem Teilstück wurden diverse Kunstgegenstände aufgestellt und mit Bibelzitaten versehen. Von Rothenberg geht es dann die letzten Kilometer durch Wälder und entlang von Felden nach Altenstein. Kurz vor Altenstein lohnt es sich durchaus noch einen Abstecher zu den beeindruckenden Felsformationen zu machen. Ziel dieser "kurzen" Wanderung ist dann das Örtchen Altenstein, welches eine langjährige Geschichte vorweisen kann und auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit bietet.
 
Start des Amtsbotenwegs
Wegweiser an der Schäferei
  
 
Holzskulpturen nach Seßlach
Einer von vielen Felsen

 Bierkunde
Sowohl im Roten Ochsen als auch im Gasthof Reinwand, wird ein naturtübes, typische fränkisches Bier, mit der gewohnten Süffigkeit, ausgeschänkt, dass noch wie früher im Kommunbräu der Stadt Sesslach gebraut wird. Das Kommunbrauhaus besitzt sein Braurecht bereits seit 1335. Gelgagert wird es noch wir früher in stets kühlen Felsenkellern. 
 Stadtgeschichte
Seßlach und auch Altenstein können auf eine beeindruckende Vergangenheit zurückblicken. In beiden Städten findet man noch sehr gut erhaltene Gebäude aus dem Mittelalter. Die Seßlacher Stadtmauer ist weit über den Landkreis hinaus bekannt. Auch die Burgruine in Altenstein, welche bereits im 13 Jhd. schriftlich erwähnt wurde, ist einen Besuch wert.                             


Teilstrecke 2: Altenstein - Pfaffendorf - Hohnhausen - Königsberg

Länge: 23 km, Dauer: 5-6 Stunden (ohne Pausen)

Der zweite Teil des Amtsbotenwegs führt uns von Altenstein nach Königsberg.In Altenstein parken wir unser Fahrzeug idealerweise am Parkplatz des Freibads und machen uns von hier aus auf den Weg in Richtung Kirche und Ruine Altenstein. Gleich nach der Ruine biegen wir nach rechts ab und verlassen Altenstein in Richtung Pfaffendorf. Der Originalweg führt über die Fahrstraße direkt in den Ort, wir sind jedoch einen kleinen Umweg über den "Ameisenweg" gegangen, der aus meiner Sicht deutlich schöner ist. In Pfaffendorf stoßen die beiden Wege dann wieder aufeinander. Weiter geht es direkt durch den Ort und dann über Wald-, Feld- und Wiesenwege nach Römmelsdorf. Nachdem wir das Örtchen über die Baunach verlassen haben, folgen wir ca. 100m der Fahrstraße und biegen dann nach links in den Wald ab. Hier geht es deutlich bergauf bis wir auf freie Felder gelangen, von wo aus wir schon auf Leuzendorf hinab blicken können. Vorbei an der stattlichen Linde inkl. Jesuskreuz und Parkbank, geht es direkt nach Leuzendorf und zur dortigen Kirche am Dorfweiher. Nachdem wir Leuzendorf wieder verlassen haben, geht es wieder steil bergauf bis auf ca. 400m ü. NN. Als nächsten Zwischenziel liegt das Dorf Hohnhausen auf unserer Strecke. Leider bietet auch dieser Ort keine Möglichkeit zur Einkehr, weshalb wir hier nach ca. 13km unsere Brotzeit ausgepackt haben. Ideal dafür ist der Spielplatz am Ortsende.
Von hier geht es die restlichen 10km bis nach Königsberg in Bayern ohne noch einen weiteren Ort zu passieren. Die Wege wechseln zwischen stark bewachsenen Waldwegen, über breite Schotterwege bishin zu Teilstrecken an der Landstraße. Hier erreichen wir auch unsere max. Höhe von 428m ü. NN. Kurz vor Königsberg erreichen wir einen Naturlehrpfad über die Region Haßberge und einen Waldspielplatz. Der Amtsbotenweg endet letztendlich am Schloss Königstein, welches einen herrlichen Blick auf Königsberg und einen Schlossgasthof mit Biergarten zu bieten hat.
Zurück nach Altenstein kommt man entweder mit dem vorher dort geparktem Auto oder mit dem Bus. Letzterer fährt jedoch bis zu 1:45h und man muss dreimal umsteigen, was nicht gerade komfortabel ist.
Für den Amtsbotenwege gibt es keinen eigenen GPX-track von mir. Ich kann für Navibesitzer jedoch diesen track empfehlen. Aber Vorsicht, zwischen Krumbach und Witzmannsberg ist hier noch die alte Wegführung von 2007 aufgeführt.
Der Reiz der Strecke liegt weniger in der Landschaft und den Sehenswürdigkeiten, sondern vielmehr in der geschichtlichen Bedeutung des Weges und der Herausforderung diese Wegstrecke zu Fuß hinter sich zu bringen. 
 
Wegweiser
 
Leuzendorf
 
Das Ziel, endlich geschafft!